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   FG Münster, 30.09.2011 - 6 K 3407/08 AO   

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FG Münster, 30.09.2011 - 6 K 3407/08 AO (https://dejure.org/2011,16413)
FG Münster, Entscheidung vom 30.09.2011 - 6 K 3407/08 AO (https://dejure.org/2011,16413)
FG Münster, Entscheidung vom 30. September 2011 - 6 K 3407/08 AO (https://dejure.org/2011,16413)
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Volltextveröffentlichungen (6)

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  • datenbank.nwb.de(kostenpflichtig, Leitsatz frei)

    Verfahren: - Rückforderung nach § 37 Abs. 2 AO: Kreditinstitut als Leistungsempfängerin oder Zahlstelle

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (7)

  • BFH, 10.11.2009 - VII R 6/09

    Rückforderung eines Erstattungsbetrags vom Kreditinstitut des

    Auszug aus FG Münster, 30.09.2011 - 6 K 3407/08
    Auch wenn ein Dritter eine Zahlung tatsächlich empfängt, ist er dann nicht als Leistungsempfänger anzusehen, wenn er lediglich als Zahlstelle benannt worden ist oder wenn das Finanzamt auf Grund einer Anweisung des Erstattungsberechtigten an diesen gezahlt hat (vgl. BFH-Urteil vom 06.06.2003, VII B 262/02, BFH/NV 2003, 1532; BFH-Urteil vom 30.08.2005, VII R 64/04, BStBl. II 2006, 353; BFH-Urteil vom 10.11.2009, VII R 6/09, BStBl. II 2010, 255).

    Leistungsempfänger bleibt der Steuerpflichtige, so dass ein späterer Erstattungsbetrag nicht von dem Kreditinstitut, sondern nur von dem vermeintlichen Steuergläubiger und damit dem Kontoinhaber zurückgefordert werden kann (BFH-Urteil vom 10.11.2009, VII R 6/09, BStBl. II 2010, 255; BFH-Beschluss vom 26.04.2010, VII B 212/09, BFH/NV 2010, 1414).

    Nach neuerer Rechtsprechung des BFH, welcher der Senat bereits mit Entscheidung vom 24.03.2011 gefolgt ist, kommt es für die Einordnung eines Kreditinstitutes als Leistungsempfänger i. S. d. § 37 Abs. 2 Satz 1 AO nicht darauf an, ob das Konto, auf welches die (fehlerhafte) Steuererstattung geflossen ist, noch besteht (BFH-Urteil vom 10.11.2009, VII R 6/09, BStBl. II 2010, 255; BFH-Beschluss vom 26.04.2010, VII B 212/09, BFH/NV 2010, 1414; FG Münster, Urteil vom 24.03.2011, 6 K 2439/10, juris).

    Somit ist ein Kreditinstitut auch dann lediglich Zahlstelle und nicht zur Rückzahlung des vom Finanzamt auf ein vom Steuerpflichtigen angegebenes Girokonto überwiesenen Betrages verpflichtet, wenn es den Betrag auf ein bereits gekündigtes, aber noch nicht abgerechnetes Girokonto verbucht und nach Rechnungsabschluss an den früheren Kontoinhaber bzw. dessen Insolvenzverwalter ausgezahlt hat (BFH-Urteil vom 10.11.2009, VII R 6/09, BStBl. II 2010, 255; BFH-Beschluss vom 26.04.2010, VII B 212/09, BFH/NV 2010, 1414; FG Münster, Urteil vom 24.03.2011, 6 K 2439/10, juris).

    Hiervon ist der BFH mit Urteil vom 10.11.2009 jedoch abgewichen und hat das Kreditinstitut auch bei gekündigtem Konto bzw. Girovertrag aufgrund der nachvertraglichen Pflichten aus dem Girovertrag in Anlehnung an den Rechtsgedanken aus § 812 Abs. 1 BGB - und die zivilrechtliche Rechtsprechung zu den Leistungsbeziehungen im Rahmen des § 812 Abs. 1 BGB bei erloschenem Girovertrag (BGH- Urteil vom 05.12.2006, XI ZR 21/06, BGHZ 170, 121) - als Zahlstelle angesehen (BFH-Urteil vom 10.11.2009, VII R 6/09, BStBl. II 2010, 255).

    Ein Rückgriff auf nachvertragliche Pflichten aus dem Girovertrag, wie vom BFH im Urteil vom 10.11.2009 vorgenommen und für ausreichend erachtet (VII R 6 /09, BStBl. II 2010, 255), ist hier nicht erforderlich.

    Ferner macht die Umbuchung und die anschließende Aufrechnung die Klin. auch deshalb nicht zur Leistungsempfängerin, weil sich dieser Vorgang allein im Verhältnis zwischen der Klin. als Bank und der ARGE als deren Vertragspartner vollzieht und gerade zur Voraussetzung hat, dass die Bank lediglich Zahlstelle ist (vgl. BFH-Urteil vom 10.11.2009, VII R 6/09, BStBl. II 2010, 255).

    Der BFH hat in seiner Entscheidung vom 10.11.2009 (VII R 6/09, BStBl. II 2010, 255) zwar einen Anschluss an die zivilrechtliche Rechtsprechung zur Bestimmung des Leistungsempfängers nach erloschenem Konto vollzogen, aber dennoch offengelassen, ob im Übrigen an der Rechtsprechung aus den Entscheidungen vom 06.06.2003 (VII B 262/02, BFH/NV 2003, 1532) und vom 28.01.2004 (VII B 139/03, BFH/NV 2004, 762) festgehalten werde.

  • BFH, 06.06.2003 - VII B 262/02

    Dritter als Leistungsempfänger

    Auszug aus FG Münster, 30.09.2011 - 6 K 3407/08
    Auch wenn ein Dritter eine Zahlung tatsächlich empfängt, ist er dann nicht als Leistungsempfänger anzusehen, wenn er lediglich als Zahlstelle benannt worden ist oder wenn das Finanzamt auf Grund einer Anweisung des Erstattungsberechtigten an diesen gezahlt hat (vgl. BFH-Urteil vom 06.06.2003, VII B 262/02, BFH/NV 2003, 1532; BFH-Urteil vom 30.08.2005, VII R 64/04, BStBl. II 2006, 353; BFH-Urteil vom 10.11.2009, VII R 6/09, BStBl. II 2010, 255).

    Dem Beklagten ist zwar zuzubilligen, dass der BFH in früheren Entscheidungen das Kreditinstitut als Leistungsempfängerin im Sinne des § 37 Abs. 2 AO angesehen hat, wenn der als Zahlungsempfänger benannte Steuerpflichtige bei dem Kreditinstitut kein Konto mehr unterhielt (BGH-Beschluss vom 06.06.2003, VII B 262/02, BFH/NV 2003, 1532; BGH-Beschluss vom 28.01.2004, VII B 139/03, BFH/NV 2004, 762).

    Der BFH hat in der Entscheidung vom 06.06.2003 ausgeführt, dass es für die Bestimmung des Leistungsempfängers entscheidend auf die Sicht des Zuwendungsempfängers und nicht auf den inneren Willen des Leistenden ankäme (BGH-Beschluss vom 06.06.2003, VII B 262/02, BFH/NV 2003, 1532).

    Wenn der Leistende nun die Zahlung auf ein Konto anweist, welches aufgrund der Kündigung des Girovertrages nicht mehr bestehe, sei für das Kreditinstitut erkennbar, dass das Finanzamt das Kreditinstitut nicht lediglich als Zahlstelle für den Steuerpflichtigen in Anspruch nehme (BGH-Beschluss vom 06.06.2003, VII B 262/02, BFH/NV 2003, 1532).

    Der BFH hat in seiner Entscheidung vom 10.11.2009 (VII R 6/09, BStBl. II 2010, 255) zwar einen Anschluss an die zivilrechtliche Rechtsprechung zur Bestimmung des Leistungsempfängers nach erloschenem Konto vollzogen, aber dennoch offengelassen, ob im Übrigen an der Rechtsprechung aus den Entscheidungen vom 06.06.2003 (VII B 262/02, BFH/NV 2003, 1532) und vom 28.01.2004 (VII B 139/03, BFH/NV 2004, 762) festgehalten werde.

  • BFH, 26.04.2010 - VII B 212/09

    Rückforderung eines auf ein früheres Konto überwiesenen Erstattungsbetrages

    Auszug aus FG Münster, 30.09.2011 - 6 K 3407/08
    Leistungsempfänger bleibt der Steuerpflichtige, so dass ein späterer Erstattungsbetrag nicht von dem Kreditinstitut, sondern nur von dem vermeintlichen Steuergläubiger und damit dem Kontoinhaber zurückgefordert werden kann (BFH-Urteil vom 10.11.2009, VII R 6/09, BStBl. II 2010, 255; BFH-Beschluss vom 26.04.2010, VII B 212/09, BFH/NV 2010, 1414).

    Nach neuerer Rechtsprechung des BFH, welcher der Senat bereits mit Entscheidung vom 24.03.2011 gefolgt ist, kommt es für die Einordnung eines Kreditinstitutes als Leistungsempfänger i. S. d. § 37 Abs. 2 Satz 1 AO nicht darauf an, ob das Konto, auf welches die (fehlerhafte) Steuererstattung geflossen ist, noch besteht (BFH-Urteil vom 10.11.2009, VII R 6/09, BStBl. II 2010, 255; BFH-Beschluss vom 26.04.2010, VII B 212/09, BFH/NV 2010, 1414; FG Münster, Urteil vom 24.03.2011, 6 K 2439/10, juris).

    Somit ist ein Kreditinstitut auch dann lediglich Zahlstelle und nicht zur Rückzahlung des vom Finanzamt auf ein vom Steuerpflichtigen angegebenes Girokonto überwiesenen Betrages verpflichtet, wenn es den Betrag auf ein bereits gekündigtes, aber noch nicht abgerechnetes Girokonto verbucht und nach Rechnungsabschluss an den früheren Kontoinhaber bzw. dessen Insolvenzverwalter ausgezahlt hat (BFH-Urteil vom 10.11.2009, VII R 6/09, BStBl. II 2010, 255; BFH-Beschluss vom 26.04.2010, VII B 212/09, BFH/NV 2010, 1414; FG Münster, Urteil vom 24.03.2011, 6 K 2439/10, juris).

  • BFH, 28.01.2004 - VII B 139/03

    Überweisung auf nicht mehr bestehendes Konto - Rückforderung

    Auszug aus FG Münster, 30.09.2011 - 6 K 3407/08
    Dem Beklagten ist zwar zuzubilligen, dass der BFH in früheren Entscheidungen das Kreditinstitut als Leistungsempfängerin im Sinne des § 37 Abs. 2 AO angesehen hat, wenn der als Zahlungsempfänger benannte Steuerpflichtige bei dem Kreditinstitut kein Konto mehr unterhielt (BGH-Beschluss vom 06.06.2003, VII B 262/02, BFH/NV 2003, 1532; BGH-Beschluss vom 28.01.2004, VII B 139/03, BFH/NV 2004, 762).

    Dies hat der BFH mit dem Beschluss vom 28.01.2004 nochmals bestätigt (VII B 139/03, BFH/NV 2004, 762).

    Der BFH hat in seiner Entscheidung vom 10.11.2009 (VII R 6/09, BStBl. II 2010, 255) zwar einen Anschluss an die zivilrechtliche Rechtsprechung zur Bestimmung des Leistungsempfängers nach erloschenem Konto vollzogen, aber dennoch offengelassen, ob im Übrigen an der Rechtsprechung aus den Entscheidungen vom 06.06.2003 (VII B 262/02, BFH/NV 2003, 1532) und vom 28.01.2004 (VII B 139/03, BFH/NV 2004, 762) festgehalten werde.

  • FG Münster, 24.03.2011 - 6 K 2439/10

    Bank ist wegen Verrechnung der Steuererstattung eines Bankkunden mit dessen

    Auszug aus FG Münster, 30.09.2011 - 6 K 3407/08
    Nach neuerer Rechtsprechung des BFH, welcher der Senat bereits mit Entscheidung vom 24.03.2011 gefolgt ist, kommt es für die Einordnung eines Kreditinstitutes als Leistungsempfänger i. S. d. § 37 Abs. 2 Satz 1 AO nicht darauf an, ob das Konto, auf welches die (fehlerhafte) Steuererstattung geflossen ist, noch besteht (BFH-Urteil vom 10.11.2009, VII R 6/09, BStBl. II 2010, 255; BFH-Beschluss vom 26.04.2010, VII B 212/09, BFH/NV 2010, 1414; FG Münster, Urteil vom 24.03.2011, 6 K 2439/10, juris).

    Somit ist ein Kreditinstitut auch dann lediglich Zahlstelle und nicht zur Rückzahlung des vom Finanzamt auf ein vom Steuerpflichtigen angegebenes Girokonto überwiesenen Betrages verpflichtet, wenn es den Betrag auf ein bereits gekündigtes, aber noch nicht abgerechnetes Girokonto verbucht und nach Rechnungsabschluss an den früheren Kontoinhaber bzw. dessen Insolvenzverwalter ausgezahlt hat (BFH-Urteil vom 10.11.2009, VII R 6/09, BStBl. II 2010, 255; BFH-Beschluss vom 26.04.2010, VII B 212/09, BFH/NV 2010, 1414; FG Münster, Urteil vom 24.03.2011, 6 K 2439/10, juris).

    Schließlich ist eine sogenannte eigene Zweckbestimmung des Kreditinstitutes im Rahmen der Umbuchung hinsichtlich des Erstattungsbetrages jedenfalls dann unschädlich und macht das Kreditinstitut nicht zum Leistungsempfänger, wenn der Steuerpflichtige tatsächlich in den Genuss der Erstattung gekommen ist (FG Münster, Urteil vom 24.03.2011, 6 K 2439/10, juris).

  • BGH, 05.12.2006 - XI ZR 21/06

    Pflichten der Bank nach Beendigung eines Giroverhältnisses; Rückruf von

    Auszug aus FG Münster, 30.09.2011 - 6 K 3407/08
    Hiervon ist der BFH mit Urteil vom 10.11.2009 jedoch abgewichen und hat das Kreditinstitut auch bei gekündigtem Konto bzw. Girovertrag aufgrund der nachvertraglichen Pflichten aus dem Girovertrag in Anlehnung an den Rechtsgedanken aus § 812 Abs. 1 BGB - und die zivilrechtliche Rechtsprechung zu den Leistungsbeziehungen im Rahmen des § 812 Abs. 1 BGB bei erloschenem Girovertrag (BGH- Urteil vom 05.12.2006, XI ZR 21/06, BGHZ 170, 121) - als Zahlstelle angesehen (BFH-Urteil vom 10.11.2009, VII R 6/09, BStBl. II 2010, 255).
  • BFH, 30.08.2005 - VII R 64/04

    Bestimmung des Leistungsempfängers eines Rückforderungsanspruchs in einem

    Auszug aus FG Münster, 30.09.2011 - 6 K 3407/08
    Auch wenn ein Dritter eine Zahlung tatsächlich empfängt, ist er dann nicht als Leistungsempfänger anzusehen, wenn er lediglich als Zahlstelle benannt worden ist oder wenn das Finanzamt auf Grund einer Anweisung des Erstattungsberechtigten an diesen gezahlt hat (vgl. BFH-Urteil vom 06.06.2003, VII B 262/02, BFH/NV 2003, 1532; BFH-Urteil vom 30.08.2005, VII R 64/04, BStBl. II 2006, 353; BFH-Urteil vom 10.11.2009, VII R 6/09, BStBl. II 2010, 255).
  • BFH, 23.10.2012 - VII R 63/11

    Rückforderung einer rechtsgrundlosen Zahlung des FA vom Kreditinstitut

    Das Urteil ist in Entscheidungen der Finanzgerichte 2012, 5 veröffentlicht.
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